Erzieherinnen und Erzieher aus ganz Metzingen trafen sich in diesem Herbst, um gemeinsam das bereits bestehende Qualitätsmanagement aus dem Jahr 2008 neu aufzustellen. Und es waren alle mit im Boot, was der Erste Bürgermeister, Patrick Hubertz an der Auftaktveranstaltung im Martinshaus der evangelischen Kirchgemeinde Metzingen hervorhob: „Bei uns herrscht große Einigkeit unter den Trägern. Deshalb ist es gut, dass wir hier trägerübergreifend wirken.“ Nach über 15 Jahren den Fokus auf noch mehr pädagogische Qualität in den jeweiligen Einrichtungen zu legen, hält er für unerlässlich. „Mir ist es wichtig, die Dinge des Qualitätsmanagements in der neuen Zeit zu beleuchten“, so Hubertz. Das neue Handbuch solle zeitgemäß sein.

Bei der Auftaktveranstaltung in diesem Herbst gab der Erste Bürgermeister einen kurzen Ausblick in den Kitafachbereich. Hierbei ging es zunächst um das neue Kinderhaus im Neugreuth, die wachsende Nachfrage nach Betreuungsplätzen und die Kosten dafür. Aber auch ein paar ganz persönliche Worte richtete Patrik Hubertz an die Teilnehmenden, bevor das neue Qualitätsmanagement im Fokus stand. „Danke für das, was Sie tun und wie Sie es tun. Das ist nicht selbstverständlich!“ Patrick Hubertz schätzt die pädagogische Qualität der Metzinger Kitas und weiß, dass andere Kommunen auf Metzingen neidvoll schauen, wie er betonte. Das allein sei der Verdienst aller Mitwirkenden im Kita-Bereich vor Ort. „Die Qualität und Atmosphäre in einer Kita hängen vor allem von den Menschen ab, die dort arbeiten. Ein Qualitätsmanagementsystem unterstützt diese Menschen, damit sie den Kindern die bestmögliche Entwicklung ermöglichen können und das ist uns als Stadt sehr wichtig.“

Zudem sei eine pädagogisch hochwertige und zuverlässige Kinderbetreuung ein ganz wesentlicher Standortfaktor für die Eltern und Familien, aber auch für die Wirtschaftsunternehmen in Metzingen und daher von außerordentlicher Bedeutung.

Nachdem Pfarrer Albrecht Schäfer und die zwei Fachberaterinnen der Stadt Metzingen, Christiane Rupnow-Engewald und Jutta Daszenies auch die Teilnehmenden begrüßt hatten, führte Michaela Mekiska zusammen mit Andrea Abele vom Evangelischen Landesverband durch die Veranstaltung. Neben Informationen und Hintergründen gab es auch Murmelphasen und Lösungssuche unter den Anwesenden.

Zunächst wurde die Grundlage erklärt, was ein Qualitätsmanagement ist, was es für Metzingen bedeutet und was es konkret für die einzelnen Tageseinrichtungen bedeutet.

So findet sich die Grundlage eines Qualitätsmanagements im Sozialgesetzbuch. Es wird in Baden-Württemberg auch bei der Erteilung von Betriebserlaubnissen vom Landesjugendamt eingefordert. Auch der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung und das Kinder- und Jugendhilfegesetz benennen die Verantwortlichkeit von Trägern der Kindertageseinrichtungen bei der Sicherstellung von Qualität.

Das Leitbild einer Kita beschreibt, wofür die Einrichtung steht und was sie tut. Die Konzeption setzt dieses Leitbild um und ein Qualitätsmanagement in Form eines Qualitätshandbuchs sorgt dafür, dass alles überprüft und umgesetzt wird. Qualitätsmanagement in Kitas trägt dazu bei, die Arbeit professioneller zu gestalten. Eine Kita ist gut, wenn engagierte Menschen dort arbeiten, aber auch wenn es feste Strukturen gibt, die gute Arbeit ermöglichen und verbessern. Diese Strukturen werden im Qualitätshandbuch festgehalten.

Qualitätsmanagement hilft bei der Führung und Organisation der Kita, indem Abläufe und Standards festgelegt werden, die für alle Mitarbeitenden verbindlich sind. Für neue Erzieherinnen und Erzieher ist es besonders hilfreich während der Einarbeitung, aber auch erfahrene Mitarbeitende finden darin wichtige Richtlinien. Das schafft Sicherheit und Transparenz, auch für die Eltern, die so nachvollziehen können, wie gearbeitet wird.

Durch das schriftliche Festhalten von Zielen, Standards und Verantwortlichkeiten bleibt die Qualität der Arbeit gesichert und kann weiterentwickelt werden. Schon bei der Erstellung des Handbuchs beginnt oft die Weiterentwicklung der Qualität, weil der gesamte Alltag der Kita reflektiert wird.

Der Prozess des Qualitätsmanagements für die Kitas in Metzingen wird drei Jahre dauern. In dieser Zeit wird das Qualitätshandbuch gemeinsam mit dem Evangelischen Landesverband und allen Kitas in Metzingen neu erstellt. Grundlage dafür ist das BETA-Rahmenhandbuch des Evangelischen Landesverbandes, welches von der Bundesvereinigung evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA) entwickelt wurde. Das BETA-Handbuch bietet einen Leitfaden für den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems in Kitas. Es enthält auch landesspezifische Inhalte, wie den Orientierungsplan und Hilfen zur Entwicklung eines Schutzkonzepts gegen Gewalt.

Infos zur Arbeit in de Kitas in Metzingen sowie zu Einrichtungen gibt es unter: www.metzingen.de/kitafachkraft